geschichten:
Bertrams Party
Wie jedes Jahr im Oktober, hat Bertram
auch dieses Jahr wieder zur Stockwerk-Party im Munihof
eingeladen. Ich hatte den Termin zwar vergessen, aber
zum Glück traf ich im PODIUM Mellie mit ihrem Freund
und meinem Erzfeind Mock. In einer Waffenstillstandspause
teilte mir Mock mit, dass die Party heute stattfinden,
er nicht da sein würde und ich somit hingehen könnte.
Im Treppenhaus sassen Bertram, Toby, Wolfi
und Sophie auf dem Sofa. Wir begutachteten Bertrams
neue Ölbilder, die an den Wänden ausgestellt
waren. Wie ich bereits von Mellie erfahren hatte, war
Jürgen (nicht Fliege, noch schlimmer), der Prediger
und Messias von eigenen Gnaden, der Meinung, dass sich
Bertram bei den Portraits von Mellie habe inspirieren
lassen. Bertram solle sich ihr nun endlich offenbaren
und Mellie heiraten. Tatsächlich sah ich auf den
Bildern eine leicht (un)bekleidete Frau mit dunklen
Haaren, zwei Augen, Armen und Beinen. Ich weiss nicht,
ob Jürgen recht hat. Mellie sagt, sie sei nicht
so dick.
Ansonsten war nicht viel los und ich glaube,
Bertram war das nicht ganz unrecht. Auch André
wiederholte immer wieder in der Hoffnung auf wachsende
Glaubwürdigkeit
- Ist ja nicht viel los diesmal. Aber echt gemütlich.
Ich ging dann gegen halb zwölf, vielleicht hat
Joern ja recht:
- Die Welt geht vor die Hunde
... wenn alles klappt.
Letzte Woche war ich mit Silke und Jenny
in einer auswärtigen Disco, um einen 100-DM-Gutschein
flüssig zu machen, den Silke mit Wembley gewonnen
hatte. Am Eingang kam Silke auf die grandiose Idee,
dass der Gutschein uns von der Entrichtung des Eintrittsgeldes
befreien könnte.
Dies konnte an der Kasse nicht entschieden
werden und so lernten wir den Geschäftsführer
kennen. Da auf dem Gutschein der freie Eintritt nicht
vermerkt war, entrichteten wir unseren Obolus. Hinter
dem Eingang entdeckten wir einen Kiosk, an dem wir unseren
Gutschein gegen vier Flaschen Sekt zum Mitnehmen eintauschen
wollten.
Der Geschäftsführer wurde geholt und der teilte
uns mit, dass der Gutschein nur für Getränke
(flaschenweise) gültig ist, die vor Ort konsumiert
werden.
Also drangen wir in die Disco ein, es blieben
uns noch zwei Stunden, um eine Flasche Batida mit Luft
zu füllen. Da Batida zwar in ausreichender Menge
vorhanden war, der Preis aber nicht auf der Getränkekarte
vermerkt war, bekamen wir Gelegenheit, den Geschäftsführer
wiederzusehen. Er war sehr kooperativ und wir erhielten
eine Flasche Batida, einen Krug Kirschsaft, Eis und
eine Schüssel mit Knabberzeug (LEDI: 1,59 DM).
Der Gutschein wechselte zur beidseitigen Erleichterung
den Besitzer, ich glaube, er wird inzwischen in einem
Tresor verwahrt. Später traf zufällig der
Angestellte von der Kasse bei uns in der Bar ein und
Silke lud ihn zu einem Glas Batida-Kirsch ein:
Wahre Grösse kennt keine Kleinlichkeit.