Thomas Kleine Welt

 

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Bildhaft gesprochen

Eigentlich bin ich ein sehr nüchterner Mensch. Meine Wahrnehmung sendet an mein Gehirn einfache Botschaften wie "Ein gelbes Hochhaus" oder "Ein langweiliger Mensch" oder auch einfach nur "Scheisse". Und dann weiss ich, dass es sich um ein gelbes Hochhaus, einen langweiligen Menschen oder auch einfach nur um Scheisse handelt. Bisweilen kommt es aber vor, dass meine Gedanken abschweifen und ich stelle mir, unter Ausblendung der Realität, Sachen vor, die so eigentlich nicht sein können.

Dann bin ich zum Beispiel ein Astronaut in den unendlichen Weiten des Weltalls, gleich einem Fischreiher, der, majestätisch und dennoch, wie ein Artist, der vor der Aufführung noch einmal seinen geschmeidigen Körper dehnt und streckt, eine bestimmte Hoffnung und Ungeduld ausstrahlend, auf der Suche nach den sich im spiegelglatten See versteckenden Diamanten Ausschau hält. Aber mich beseelt nicht der Hunger, der die Augen der Löwin aufmerksam die Savanne absuchen lässt, nach zu jagendem, womöglich geschwächten Wild, vielleicht ein altes Mitglied einer Antilopen-Herde, das zu schwach, oder, nach einem langen und erfüllten Leben, zu müde ist zu fliehen und sich seinem Schicksal ergibt, oder eine junge Gazelle, die unerfahren und unaufmerksam den Warnruf der Gruppe überhört, nicht wissend welche Gefahren auf sie lauern. Ich fühle lediglich eine entspannte und verspielte Neugier, wie eine Katze, die auf dem frisch gemähten Feld - der Bauer ist bereits zu seinem Hof zurückgekehrt, den er nach dem Tod seiner Frau alleine betreiben muss - vor einem dem menschlichen Auge fast verborgen bleibenden Loch, auf der Lauer liegt und in freudiger Erregung ihre Krallen ausfährt und prüfend über den Boden streicht, dennoch die Öffnung nicht aus den funkelnden Augen lassend und in Vorfreude auf das sich anbahnende Spiel mit der nahenden Beute. Ich achte nicht ...

Hier breche ich meine Gedanken in der Regel erschöpft ab. Was will ich mir bloss damit sagen?