Thomas Kleine Welt

 

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Die Waschmaschine

Am 8. November war es so weit: Meine Waschmaschine hat ihren Geist aufgegeben. Ausgerechnet an einem Samstag. Ihr ohrenbetäubendes Heulen beim Schleudern liess meine Nachbarn immer wieder vermuten, dass sie in der Nähe eines Flugplatzes wohnen. Mich störte es nicht, ich vertrieb mir derweil regelmässig die Zeit im KAFFEELADEN oder im PODIUM.
  Wie man sich eine neue, gebrauchte, Waschmaschine besorgt, ist hoffentlich jedem klar. In verschiedenen Anzeigenblättern findet man die Telefonnummern von Leuten, die ihre alten Geräte mit Gewinn entsorgen wollen. Diese Anzeigen lassen sich am besten im PODIUM studieren. Dort traf ich Marion und ihre Mama, die mein Programm "Oh diese Nachbarn" noch nicht kannten, und Opfer meiner Selbstdarstellung wurden. Nach einer Stunde mussten sie dann leider gehen, eine überzählige Waschmaschine hatten sie nicht.
  Bei SCHEFFEL in der Körnerstrasse fand ich einen brauchbaren Lavamat für 600 Märker. Bei MÖBEL&MIX in Stetten standen zwei Waschmaschinen für je 240 DM, die aussahen, als freuten sie sich, von meiner Wäsche geputzt zu werden. Nun ja, wer so was sucht.
  Dafür traf ich dort Amaris und mich überkam ein leichtes DIEBELS-Gefühl. Amaris will nach wie vor BWL studieren, von der Berufsakademie hat sie aber noch nichts gehört.
Ausserdem sucht auch sie eine Waschmaschine, und ist deshalb wie eine Konkurrentin zu behandeln.
  Den Zuschlag erhielt schliesslich PVD in der Schwarzwaldstrasse, wo ich für 250 DM einen wie neu funkelnden SIWAMAT mit englischer Beschriftung und geklebter OPEN-Taste erstand.
Schade.
Ich glaube, Amaris hätte sie auch gefallen.


- VERDAMMT, WO WARST DU SO LANG? DU WOLLTEST DOCH NUR DIE NEUE WASCHMASCHINE ABHOLEN!
Tine wartete ungeduldig auf ihren Polo (Mäxle), der Französischkurs sollte um halb sieben anfangen. Da ich den Wagen zwischenzeitlich einer Grosswäsche unterzogen hatte, liessen mich ihre Vorwürfe relativ kalt. Am nächsten Tag wollte sie ihren Polo nämlich gegen einen 190er Mercedes tauschen.
  Um keine Zweifel aufkommen zu lassen, baute ich ihr am nächsten Morgen noch das Lenkrad von Alex und Arthurs Boxen aus, Tine entschied sich schliesslich für die dankbare Variante.
  Ausser einem penetranten Vanille-Geruch im Wageninneren konnten am Mercedes keine grösseren Mängel festgestellt werden und der Handel wurde durchgeführt.
Tine hat nun ein Auto mit eingebauter Vorfahrt, für sie ist es das beste Geschäft ihres Lebens. Joern ist wie immer anderer Meinung:
- Einen 190er würde ich nicht mal nehmen, wenn sie ihn mir vor die Türe scheissen.