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Spielsüchtig
Für letzte Woche hatte ich die Erledigung wichtiger Angelegenheiten geplant. Deshalb stellte ich am Sonntag eine Liste mit den anstehenden Besorgungen auf: verschiedene Einkäufe, mein Pass müsste verlängert werden und ausserdem sollte ich mich in der hiesigen Wirtschaft nach einer neuen Stelle umsehen. Meine finanziellen Reserven neigen sich dem Ende zu. Vielleicht sollte ich vorübergehend Selbstgedrehte rauchen? Da ich erst neues Papier für meinen Drucker besorgen musste, verschob ich die Bewerbungen auf den Montag und machte mich, da für den Moment alles erledigt war, auf den Weg ins PODIUM.
Dort traf ich Joern, und da sonst nicht viel los war, spielten wir einige Partien BACKGAMMON. Bis zum fünf-beide konnte er ganz gut mithalten, danach ging ich dank meines offensiven und strategisch angelegten Spielstiles in Führung, welche ich bis ein Uhr auf acht Punkte ausbaute. Nachdem das PODIUM geschlossen hatte, setzten wir das Spiel bei mir fort, aber trotz einer zwischenzeitlichen Glückssträhne konnte Joern nie auf mehr als sechs Spiele verkürzen. Nach fünf Uhr zog ich das Tempo an, sodass sich Joern gegen acht Uhr mit einem Rückstand von achtzehn Spielen verabschiedete.
Um sechzehn Uhr erwachte ich mit dem unguten
Gefühl, den Einstieg in die Woche verschlafen zu
haben. Den Besuch auf dem Rathaus konnte ich für
heute streichen, aber für die Einkäufe hatte
ich zum Glück noch genügend Zeit. Deshalb
informierte ich mich im Fernsehen zunächst über
das aktuelle Tagesgeschehen, bevor ich mich frisch machte
und gegen achtzehn Uhr loszog.
Im KAFFEELADEN traf ich Olli, der mir die
neuesten Börsenmeldungen mitteilte. Schliesslich
gingen Olli und Marion, die nach ihrer Arbeit bei Uhrmacher
JAKOB zu uns gestossen war, nach Hause. Nach einem Blick
auf die Uhr verschob ich meine Besorgungen auf den nächsten
Tag. Dafür hatte Mellie gerade Feierabend, und
so gingen wir ins PODIUM, um mit Christine eine Runde
SKAT zu spielen. Eigentlich machen mir diese Runden
nur wenig Spass, da die Mädels regelmässig
die besten Blätter in Händen halten, während
ich selbst mich hauptsächlich mit Königen
und Damen begnügen muss. Diese Ungerechtigkeit
belastet die Freude am Spiel sehr, zumal sie bei meinen
Mitspielerinnen auf nur wenig Einsicht oder gar Mitgefühl
stösst. Dennoch gelang es mir, mit psychologischem
Gespür und Kampfgeist, den zweiten Platz zu erreichen.
Da Melanie am nächsten Tag frei hatte, gingen wir
anschliessend zu Christine, und überredeten Michel
zum JASSEN.
Heute ist Sonntag, und ich lasse die vergangene
Woche Revue passieren. Eigentlich war sie ganz erfolgreich:
Am Mittwoch konnte ich das BILLARD gegen Christine für
mich entscheiden (neun zu acht). Anschliessend gab es
mit Uwe beim KICKERN im ZAPFHAHN eine Lehrstunde für
Franz und Joern (zweiundvierzig zu sechsunddreissig).
Am Donnerstag musste ich im PODIUM zwar einige Rückschläge
am DART einstecken (2 x Erster, 4 x Zweiter, 13 x Dritter
und 9 x Vierter), konnte mich dafür aber mit Jenny
im FUNWORLD neun mal im Highscore eintragen, davon zwei
mal sogar an erster Stelle. Am Samstag schloss ich beim
SCHACH den Abend mit einer positiven Bilanz ab (einunddreissig
zu achtundzwanzig).
Die Liste mit den anstehenden Besorgungen kann ich ohne
Änderungen für die nächste Woche übernehmen.