Thomas Kleine Welt

 

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Begonnen hat alles damit, dass ich am Sonntag beim Staubsaugen feststellte, dass der Telefonhörer nicht richtig aufgelegt war. Eine Minute später rief mich Silke an. Sie las mir ihr Horoskop für das nächste Jahr vor, in dem sie sich zwischen einem Wassermann und einem Steinbock entscheiden müsste. Meine Chancen stiegen damit von null auf fünfzig Prozent.
  In der darauffolgenden Woche verbrachten wir so um die vierzig Stunden mit Quatschen, Fernsehen, Discobesuch, Hütchenspiel, Mensch ärgere dich nicht und Weihnachtseinkäufen, mein CD-Player war währenddessen auf die Endloswiedergabe von James Taylors YOU'VE GOT A FRIEND programmiert. Der Rest der Woche kam dem Kurs der Telekom-Aktie zugute.
  Ob aus diesem gemeinsamen Verbringen der Zeit auf das Bestehen oder Entstehen einer Beziehung geschlossen werden kann, hat mich dann halt selbst mal interessiert - wie Silke/Konstanz treffend bemerkte ging es mich ja eigentlich nichts an. Ich schrieb ein neues Lied, welches ich Silke vorsingen konnte, und das sicher für Klarheit sorgen würde.
  Wie sich herausstellte, war alles nur ein Missverständnis und lediglich platonisch zu verstehen.
Aber eigentlich ist das ja auch nicht so wichtig.
  An dieser Stelle muss ich Joern noch ein Riesen-Kompliment machen. Auf meinen zwischenzeitlichen Glückszustand reagierte er gelassen und mit völligem Verzicht auf die Auskunft "Das gibt sich".
Ich hoffe, dass seine blutige Lippe inzwischen verheilt ist.


Das Thema PODIUM ist ausgeleiert und abgehakt.
Deshalb lässt sich kein Insider, ob Bedienung oder Stammgast, mehr finden, der sich zu den Zuständen und Vorgängen im PODIUM noch äussert. Ich bin dafür bekannt, dass ich mich angewidert abdrehe, wenn sich ein Gespräch ums PODIUM dreht.
  Der Nachteil an dieser Einstellung ist allerdings, dass ich wichtige Informationen erst spät erhalte. So habe ich erst dieses Jahr erfahren, dass Hayri vor dreieinhalb Jahren einmal an der Klimaanlage vorbeigelaufen ist, ohne an den Knöpfen herumzuspielen.
  Dass Svenchen und die nichts sagende Lisa zusammen sind, bemerkte ich erst, als die zwei Wellensittiche, für jeden sichtbar, nicht mehr ansprechbar waren.
  Um die ungeliebten, türkischen, Rommé-Spieler vom PODIUM fernzuhalten, hat Hayri ein allgemeines Kartenspiel-Verbot für das Café ausgesprochen. Damit versucht Hayri, den Vorwurf der Diskriminierung zu umgehen. Sorgen bereitet mir allerdings die Möglichkeit, dass beim nächsten betrunkenen Randalierer der Ausschank von alkoholischen Getränken eingestellt wird.
Man kann nur hoffen, dass es sich dann um einen Deutschen handelt.
Den könnte Hayri einfach rauswerfen.